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Suffersystem: Disintegration of the Individual (Review)
Artist: | Suffersystem |
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Album: | Disintegration of the Individual |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Death Metal |
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Label: | Black Blood Records | |
Spieldauer: | 44:54 | |
Erschienen: | 15.05.2024 | |
Website: | [Link] |
So mancher Schüler wird alt, der Lehrstoff bleibt derselbe. Die Todesbleischule beherbergt in dieser Riege nicht gerade wenige Mitglieder und auch SUFFERSYSTEM entspringen offensichtlich der altschuligen Todestahlschmiede.
Remember DEATH, anyone?
Natürlich!
Was für eine Frage und daher ist es auch nicht unsympathisch wenn der Nachlass von Chuck Schuldiner immer wieder nachdrücklich zum Vorschein tritt. Während ein Auge gerne gen Thrash Metal schielt (die Gitarrenriffs), fault das andere ob seiner Leprakrankheit aus dem Schädel (um mal das Death-Metal-Klischee zu bedienen).
Dieser Todeshauch haftet auch den Stimmbändern von Daniel Funke an, was sich besonders in Stücken wie „Lobotomy“ als reizvoll herausstellt. Denn auch wenn Chuck Schuldiners Krächzen offensichtlich einen Eindruck auf den SUFFERSYSTEM-Fronter gemacht hat, macht die stimmliche Käsereibe eine gute und auch in gewisser Weise eigenständige Figur auf diesem Album.
Dass SUFFERSYSTEM angesichts ihres klischeebeladenen Stils keine Preise für überbordende Eigenständigkeit einheimsen, sollte klar sein. Aber das muss auch gar nicht sein, schließlich ist Gore-behafteter Death Metal nicht grundlos mit dem Horror-Genre verwandt. Hier darf sich der geneigte Fan schlicht und einfach an der gebotenen Metzelorgie erfreuen, die obwohl vordergründig plump wirkend, keinesfalls banal daherkommt.
Viel eher ist es die technische Umsetzung des Grotesken, die hier ein ums andere Mal fasziniert. Neben getragenem Walz-Groove finden sich immer wieder geschickt eingeschobene, melodische Sprenkler, die der Gitarrenarbeit gut stehen und dem musikalischen Morast auf die angefaulten Beine helfen (u.a. im Instrumental „Fragments“). Dass die rhythmische Standfestigkeit dabei mitunter nicht ganz formvollendet klingt, ist zu verschmerzen. Denn wo von Zombies und anderen ranzigen Konsorten gesungen wird, darf auch das Klanggerüst als Äquivalent zum angeknacksten Knochenkleid ein wenig im Soundsumpf stecken bleiben.
FAZIT: SUFFERSYSTEM revolutionieren den Death Metal mitnichten. Weder bezogen auf seine Inhalte noch auf die Musik wirkt „Disintegration of the Individual“ extravagant, geschweige denn innovativ. Das ist ein bisschen wie mit Steaks: Jeder weiß, wie ein Stück Fleisch zubereitet werden soll, um zu schmecken, trotzdem liegt in den Details der Unterschied zwischen Gourmetfleisch und Pfannenschuhsohle. Und auch wenn SUFFERSYSTEM mitnichten plattgetreten wirken, bleibt ihnen der Zugang zur Sterneküche noch verwehrt. Vielleicht ist das dann Biergarten-Death-Metal… Wenn ja, wäre „Disintegration of the Individual“ ein gut gewürzter Wurstsalat mit reichlich Zwiebeln: Immer wieder schmackhaft, wenn er serviert wird, aber zu oft genossen, verursacht er auch Blähungen und dicke Luft (wobei letzteres ja wieder zur Zombie-Thematik passt).
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Feast Of Souls
- Disintegration Of The Individual
- Obliteration Predicted
- Mangled Corpse
- The Evil Within
- Fragments (Instrumental)
- Chopped Into Pieces
- Lobotomy
- Suicidium
- Hellspawn
- Bass - Dirk Padtberg
- Gesang - Daniel Funke
- Gitarre - Dirk Padtberg
- Schlagzeug - Dirk Padtberg
- Disintegration of the Individual (2024) - 10/15 Punkten
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